Eifelrundfahrt 1922 in Nideggen mit Eifel Classic

Die Wiege des Nürburgrings stand in Nideggen – 2022 wird der 100. Geburtstag in Nideggen gefeiert mit einem Eifelrennen-Revival, ausgerichtet vom MSC Burgring Nideggen

Nideggen. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Anfang Juli 2021 staunten Nideggener und auch die Heimbacher nicht schlecht, als plötzlich unglaublich schöne, alte „Schnauferl“ durch ihre Straßen fuhren. Der MSC Burgring Nideggen Eifel Classic mit Sebastian Dörr als Geschäftsführer und Ralf Heidbüschel als Vorsitzendem planen Großes, die Ausfahrt Anfang Juli 2021 war ein erster „Geschmackstest“ auf das, was im kommendem Jahr über die Straßen rund um Nideggen rollen soll.

2022 soll es eine Eifelrundfahrt geben, die an die Wurzeln des Nürburgrings erinnert, denn die Wurzeln der legendären Eifel-Rennstrecke befinden sich eben - in Nideggen! Vor dann genau 100 Jahren fand das erste Eifelrennen statt. 1922 bretterten die damals neuesten Modelle einen 33 Kilometer langen Straßenkurs lang, der in Nideggen startete. Von dort aus ging es dann über Berg, Vlatten, Heimbach, Hasenfeld, Schmidt und Brück wieder zurück nach Nideggen zum Start- und Zielpunkt.

Die Strecke war extrem kurvenreich, weiß Sebastian Dörr zu berichten. Bekannte Firmen und bekannte Rennfahrer nahmen an den ersten Eifelrennen teil, so etwa Rudolf Caracciola. Auch Lokalmatador Gustav Münch ging mit einem teilweise selbst gebauten Ford an den Start, leider versagte sein Material schon kurz hinter dem Start, er blieb mit einem Achsschaden liegen. Doch er ließ sich nicht beirren, reparierte den Schaden und kam als weitaus Letzter ins Ziel. Die anwesende Musikkapelle soll während seiner Zieleinfahrt den Titel „Wenn ich Dich sehe, muss ich weinen“ gespielt haben. Im kommenden Jahr, das schwor sich Gustav Münch, wollte er Erster werden, was ihm auch gelang. Aus ungeklärten Gründen landete er allerdings letztendlich doch auf dem zweiten Platz, zum Sieger wurde damals Rudolf Caracciola erklärt. Vereinsmitglied Georg Becker ist dabei, den Wagen von Gustav Münch nachzubauen.

Vier Eifelrennen fanden zwischen 1922 und 1926 rund um Nideggen statt, leider erwiesen sich diese auf den engen Dorfstraßen als extrem gefährlich. Als dann noch im Start- und Zielbereich eine Tribüne zusammenbrach mit einem Todesopfer, da entschlossen sich die Ausrichter, die Eifelrennen zu verlegen in die damals dünn besiedelte Südeifel.  Dort konnten die Gefahren minimiert werden, zudem erlebte dieser dezentrale Landstrich einen wirtschaftlichen Aufschwung, der Nürburgring entstand. 

Und als dieser im Jahr 1927 eröffnet wurde, fand dort eben nicht das erste Eifelrennen statt, sondern bereits das Fünfte! Die anderen waren ja bereits in den Jahren zuvor rund um Nideggen ausgetragen worden. Wir von Nideggen.DIGITAL freuen uns, dieses großartige Ereignis, das der MSC Burgring Nideggen plant und ausrichtet, begleiten zu können und freuen uns, Sie auf dem Laufenden halten zu dürfen. www.nideggen.digital