Nideggener Geschichten und Geschichte
Episode 6: Aduatuca und der Schatz der Nibelungen?
Aduatuca, der Schatz der Nibelungen und der Badewald und sein Geheimnis - war es die Rachegöttin Baduheaina (auch Baduhenna, Baduenna), die diesem Landstrich den Namen gab? Diese Geschichte ist gigantisch, und das ist nicht übertrieben. Dass sie sich zugetragen hat, ist ohne Zweifel. Caesar hat alles sehr genau in seinem „De bello gallico“ beschrieben.
Ob es tatsächlich der Badewald war, der die Kulisse dafür bot, da haben zumindest die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Nideggen keine Zweifel. Es geht etwa um einen in Vergessenheit geratenen römischer Tempel im Badewald und die aufzuarbeitende Geschichte im Raum Nideggen – Berg – Wollersheim.
Etwa seit dem Jahre 2011 beschäftigten sich die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereines Nideggen verstärkt mit der bekannten römischen Geschichte des Badewaldes.
Diese ist vielen Menschen der Umgebung nicht mehr bekannt. Der seinerzeit in Blens-Abenden wirkende Pfarrer Andreas Pohl hatte sich in den 30er bis 50er Jahren dieses Themas angenommen. Nicht zuletzt aufgrund seiner Bemühungen wurden umfangreiche Ausgrabungen im Badewald durchgeführt.
Doch leider wurden nur geringe Teile des nördlichen Badewaldes erforscht. Bis auf wenige Ausnahmen abgesehen liegt der Badewald nach wie vor unberührt.
Gab es genau hier das legendäre Castellum Aduatuca?
Nicht erforscht wurden auch die Quellen des Neffelbachs, eine mögliche römische Wasserleitung die in Richtung Vlatten verläuft, die vorzeitliche Festung Castellum Aduatuca; weiterhin ein Tempel der Dea Baduenna, zahlreiche Pingen und Maare. Zu den Steinkultzeugnissen am Rande der Rur und deren Illustration gibt es ebenso kaum Literatur. Niemand vermag zu sagen, wie ein so genanntes Eburonisches Heiligtum aussieht. Mangels finanzieller Mittel für weitere Grabungen und mangels entsprechender Literatur über wenig erforschte oder umstrittene Gottheiten der Vorzeit schien sich die Fachwelt aus dem Badewald zurück zu ziehen. Seit etwa 1960 geriet der Badewald mal wieder in Vergessenheit. Mehr dazu gibt es auf der Internetseite des Heimat- und Geschichtsvereins Nideggen und wir von Nideggen.DIGITAL haben dazu einen Film gedreht; viel Spaß beim Anschauen!
Die Mitglieder*innen des Heimat- und Geschichtsvereins sind wieder fündig geworden - das römische Castell im Badewald
Nideggen. Jeden Dienstag ziehen Mitglieder*innen des Heimat- und Geschichtsvereins Nideggen los, um nach der Vergangenheit Ausschau zu halten. Und diese Wanderer durch die fernen Zeiten haben hervorragend geschulte Augen!
Diesmal suchten sie nach einem römischen Castell, denn im Badewald ging vor einigen Tausend Jahren mächtig die Post ab. Dazu gibt es viel Wissenswertes auf der Internetseite des Vereins (Link am Ende des Textes).
Der Bericht von vergangenem Dienstag lautet wörtlich:
„Am 13.4.2021 waren wir auf der Suche nach dem Römerlager im Badewald. Anhand von Pohls Skizze wollten wir die Trockenmauern der Befestigung suchen.
An einer Geländekante konnten wir vermehrt Steine entdecken, die wahrscheinlich zu einer Trockenmauer gehörten. Die Geländekante ist auf der Schummerungskarte deutlich zu sehen. Die Ausrichtung stimmt auch in etwa mit der Ausrichtung der Trockenmauer in Pohls Skizze (bei Pohl die Trockenmauer am Kastell) überein.
Bei einigen Steinen im Mauerverlauf war eine Struktur auffällig, die uns sonst im Badewald noch nicht aufgefallen ist und sehr stark an Beton erinnert (Grau, körnig und porig). Um sicher zu sein, dass es sich hierbei um Natursteine handelt, sollte das Material überprüft werden.
Aufgrund zum Beispiel etlicher Schlackenfunde gehen wir davon aus, dass in dem begangenen Bereich Erzbergbau betrieben wurde.
Ob die Trockenmauer tatsächlich zu einem Römerlager gehörte ist nicht sicher. Militärische Funde hierzu sind nicht bekannt. Es bleibt die Frage: Für was hat die Mauer gedient?“
Wer den Verein unterstützen möchte, der kann sich gerne bei den Verantwortlichen melden. Mehr dazu gibt es im Netz:
https://www.heimat-geschichtsverein-nideggen.de/