Die Mitglieder*innen des Heimat- und Geschichtsvereins sind wieder fündig geworden - das römische Castell im Badewald

Nideggen. Jeden Dienstag ziehen Mitglieder*innen des Heimat- und Geschichtsvereins Nideggen los, um nach der Vergangenheit Ausschau zu halten. Und diese Wanderer durch die fernen Zeiten haben hervorragend geschulte Augen! 

Diesmal suchten sie nach einem römischen Castell, denn im Badewald ging vor einigen Tausend Jahren mächtig die Post ab. Dazu gibt es viel Wissenswertes auf der Internetseite des Vereins (Link am Ende des Textes).

Der Bericht von vergangenem Dienstag lautet wörtlich:

„Am 13.4.2021 waren wir auf der Suche nach dem Römerlager im Badewald.  Anhand von Pohls Skizze wollten wir die Trockenmauern der Befestigung suchen. 

An einer Geländekante konnten wir vermehrt Steine entdecken, die wahrscheinlich zu einer Trockenmauer gehörten. Die Geländekante ist auf der Schummerungskarte deutlich zu sehen. Die Ausrichtung stimmt auch in etwa mit der Ausrichtung der Trockenmauer in  Pohls Skizze (bei Pohl die Trockenmauer am Kastell) überein.

Bei einigen Steinen im Mauerverlauf war eine Struktur auffällig, die uns sonst im Badewald noch nicht aufgefallen ist und sehr stark an Beton erinnert (Grau, körnig und porig). Um sicher zu sein, dass es sich hierbei um Natursteine handelt, sollte das Material überprüft werden.

Aufgrund zum Beispiel etlicher Schlackenfunde gehen wir davon aus, dass in dem begangenen Bereich Erzbergbau betrieben wurde. 

Ob die Trockenmauer tatsächlich zu einem Römerlager gehörte ist nicht sicher. Militärische Funde hierzu sind nicht bekannt. Es bleibt die Frage: Für was hat die Mauer gedient?“

Wer den Verein unterstützen möchte, der kann sich gerne bei den Verantwortlichen melden. Mehr dazu gibt es im Netz:

https://www.heimat-geschichtsverein-nideggen.de/

Nideggener Geschichten und Geschichte

Episode 8: Alte Kirche Wollersheim - Mauern wie ein Buch

Nideggener Geschichten und Geschichte, das ist eine Serie des digitalen Stadtportal Nideggen.Digital. 

Thema dieser Folge: Die Alte Kirche in Wollersheim - Mauern wie ein Buch. Heinz Bücker und Albert Grein stellen die Kirche vor. Die Alte Kirche ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Nideggen- Wollersheim im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen).

Geschichte und Beschreibung

Laut Legende gelangte das Stift um 700 als Schenkung der heiligen Plektrudis an das Kölner Stift St. Maria im Kapitol, das jedenfalls 1184 einen Hof bei der Kirche besaß, dem sie inkorporiert war. Seit 1977 dient der Bau als Friedhofskapelle.

Die zweischiffige spätgotische Halle besitzt einen Chor aus einem Joch mit 5/8-Schluss, eine nördlich angebaute Sakristei und einen fünfgeschossigen romanischen Westturm. Nach Errichtung der neuen Pfarrkirche in Wollersheim zu Beginn des 20. Jahrhunderts verfiel die unbenutzte alte Kirche. Im Rahmen einer umfassenden Restaurierung 1970–1977 fand eine statische Sicherung statt, der östliche Fachwerkgiebel wurde freigelegt und Bleiglasfenster von Herb Schiffer eingebaut.
Von einem einschiffigen frühromanischen Bau ist der wohl noch dem späten 11. Jahrhundert angehörende vorgesetzte Turm erhalten, dessen Bruchsteinmauerwerk mit römischen Ziegelresten durchsetzt ist. Außen ist er ungegliedert bis auf eine flache Blendgliederung im dritten Geschoss und je zwei Schallfenster im Glockengeschoss, die im Westen und Osten als Zwillingsarkaden ausgebildet sind. Innen ist das Erdgeschoss flachgedeckt und zum Schiff in zwei Rundbögen geöffnet. Im Obergeschoss befindet sich eine Kapelle mit Sitzbank vor der Apsisnische.
Der kreuzrippengewölbte Chor und die Sakristei an dessen Nordseite, stammen von einem dreischiffigen Bau des 15. Jahrhunderts. Im Chor befinden sich Reste einer 1517 datierten Rankenausmalung und ein ausgemauerter Altartisch mit Kantensäulen, der noch dem 11./12. Jahrhundert angehört. Vom Langhaus ist nach Abbruch der Seitenschiffe (18. Jahrhundert und 1913) nur das um 1500 zur zweischiffigen Halle ausgebaute Mittelschiff erhalten, in seiner Südwand ist das spätgotische Sandsteinportal des ehemaligen Seitenschiffs eingebaut. Innen befindet sich ein Kreuzrippengewölbe auf achteckigen Mittelpfeilern ohne Kapitelle, die Rippen sind an der Turmwand auf Konsole, über dem Scheitel des Triumphbogens auf wappentragender Halbfigur abgesetzt.

(Quelle: https://www.wikizero.com/de/Alte_Kirche_(Wollersheim) )