Interview zur Hochwassersituation in Nideggen Abenden 2021

Panikmache, Vorsicht oder Vorsorge? Die Ansage des WVER….

Abenden, 15.07.2021 Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) lässt mit Ansage die Rurtalsperre überlaufen. Die Betroffenen reagieren unterschiedlich. Während eine Hilfskraft im Netz das Szenario entwirft, dass es bestimmte Ortschaften „nicht mehr geben wird“ nach dem Überlauf der Rurtalsperre, zeigen sich Anwohner noch voller Hoffnung, so etwa Georg Andersch, der gemeinsam mit seiner Schwester Barbara Andersch das Hotel/Restaurant Mühlbach in Abenden führt (Interview siehe Video). Hoffentlich behält er Recht. 

Und hier der Original-Text vom Pressesprecher des WVER, Marcus Seiler: „Große Schäden durch Hochwasser erwartet! Die extremen Unwetter im Westen Deutschlands haben über Nacht die Situation an den Talsperren des WVER verschärft. Während am Mittwoch die Pegelstände nur langsam anstiegen, haben sich im Laufe der zurückliegenden Nacht die Zuflüsse zu den Talsperren sehr stark erhöht. Das betrifft insbesondere die Urft- und Rurtalsperre. 

Daher muss der WVER ab sofort in erhöhtem Maße Wasser über das Staubecken Heimbach in den Unterlauf der Rur ablassen. Deshalb ist unter anderem in der Rur weiter mit sehr hohen Wasserständen zu rechnen, wodurch große Schäden in den Rur anliegenden Kommunen durch Hochwasser entstehen können. Die Rurtalsperre Schwammenauel wird nach jetzigem Kenntnisstand überlaufen, voraussichtlich in den Abendstunden zwischen 19 und 21 Uhr. Die Zuflüsse zur Rurtalsperre haben sich in den letzten Stunden mit kaum verminderter Heftigkeit fortgesetzt. 

Damit reicht auch die derzeitige Abgabemenge von 50 Kubikmeter pro Sekunde nicht aus. Um den Überlauf der Talsperre zu verzögern, wird die Abgabe in Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln ab sofort stufenweise auf 80 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Der Überlauf über die sogenannten Hochwasserentlastung der Rurtalsperre wird im Weiteren ungesteuert erfolgen. Die Wassermenge, welche in die Talsperre hineinläuft, wird zeitlich versetzt auch über die Hochwasserentlastungsrinne ablaufen. Durch die Hochwasserentlastungsrinne ist jederzeit sichergestellt, dass die Talsperre keinen Schaden nimmt. Dennoch ist im Nachgang mit Überschwemmungen im Unterlauf der Rur zu rechnen. Die gegebenenfalls durch Überschwemmung bedrohten Gebiete sind auf der beiliegenden Hochwassergefahrenkarte unter der Eintragung „Extremhochwässer“ zu sehen. Appell an die Bevölkerung: Der Wasserverband Eifel-Rur ruft daher die Bevölkerung dazu auf, in den nächsten Stunden vorsichtig zu sein, gegebenenfalls Wertgegenstände zu sichern, Autos in Sicherheit zu bringen, aber vor allem für den eigenen Schutz und den hilfebedürftiger Personen im persönlichen Umfeld zu sorgen. 

Vom Hochwasser Betroffene sollten vor allen Dingen vollgelaufene Keller nicht betreten, da dort die Gefahr eines Stromschlags besteht, und nach Möglichkeit den Strom vorher abschalten. Personen sollten sich nicht im Bereich der Rur aufhalten, da die Gefahr besteht, mitgerissen zu werden. Ebenso sollten nach Möglichkeit auch Tiere in den Ställen oder auf Wiesen in Rurnähe in Sicherheit gebracht werden. Industrieunternehmen oder Gewerbetreibende sollten sich auf die Situation einstellen und ihre Krisenpläne umsetzen. Evakuierungen und Straßenverkehrssperrungen sind möglich.“ Weitere Infos im Netz auf www.wver.de