Der Holzkohle Meiler in Schmidt

Schmidt. Holzscheit für Holzscheit legen Heiko Wergen (42) und sein Sohn Max (15) hochkant aneinander. Aus 35 Raummeter Buchenholz wird in Schmidt im Wildpark ein Kohle-Meiler. Heiko Wergen: „Vor zwei Wochen haben wir angefangen, Holz anzufahren.“ Für ihn ist es der siebte Meiler, den er aufbaut, zum zweiten Mal im Wildpark. Warum sich Heiko Wergen ausgerechnet einen Meiler in seiner Freizeit „antut“, darüber sagt der KfZ-Meister: „Mein Opa machte das bis in die 1970er Jahre noch im Hauptberuf, mein Vater Wolfgang Stollenwerk dann noch nebenberuflich. Und als mein Sohn Max geboren wurde, da überlegten wir beim Kindchen pinkeln lassen, dass die Tradition des Köhlerhandwerks fortgeführt werden muss. Seither machen wir alle zwei Jahre einen Meiler.“

Bevor der Meiler entfacht wird, wird er noch schön eingepackt, und zwar mit einer zehn Zentimeter dicken Laubschicht aus Buchenblättern und einer zwei Zentimeter dicken Schicht aus Mutterboden beziehungsweise gesiebter Meilererde. Die Meilererde stammt von den vergangenen Meilern und wird immer wieder verwendet. Da sie verbrannt und mit Asche vermischt ist, klebt sie nicht an den Schaufeln fest. Das Wichtigste: Ein Meiler darf nur glimmen, nicht brennen. Aus diesem Grund gehen die Köhler in regelmäßigen Abständen nach dem Meiler schauen. Heiko Wergen: „Wir übernachten dann hier immer zu zweit und jede Stunde stehen wir auf und machen einen Kontrollgang, um einen Einbruch oder einen Brand schnell zu sichten.“ Schwierig wird es etwa an stürmischen Tagen und Nächten, dann machen die Köhler meist gar kein Auge zu.

Vier bis fünf Tage glimmt der Meiler in Schmidt, der einen Durchmesser von rund 6,5 Metern aufweist, nach jetzigem Plan vor sich hin. Danach benötigt er einen Tag zum Abkühlen. Circa drei Tonnen Kohle könnten als Ertrag geerntet werden.

Was Heiko und Max Wergen samt ihrem Team sehr freut: „Wir sind im Wildpark bestens untergebracht, hier können wir alles problemlos umsetzen, bei Axel, Katja und Willibert läuft alles wie geschmiert. Die Unterstützung ist super. Wenn wir es hier nicht hätten machen können, wäre die Tradition in Schmidt wohl eingeschlafen.“


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